Musik und Anekdoten rund um den alten Fritz
Konzertnachmittag mit dem Havelland-Ensembles über den kunstsinnigen und musikliebenden König Friedrich II.
(gefördert durch den Landkreis OSL)
Solisten:
- Flöte: Yasuko Fuchs
- Violine: Viktoria Hartmann
- Viola: Erika Catlaka
- Kontrabass: Norbert Wahren
- Moderation: Dr. Guido Böhm
Ensemble-Infos
Das Havelland-Ensemble wurde von Dr. Guido Böhm 2014 gegründet und produziert klassische Konzertprogramme an ausgewählten historischen Spielorten mit Bezug zur preußischen Geschichte. 2015 debütierte die Formation zum 300. Geburtstags von Elisabeth Christine von Preußen mit einem "Konzert für Elisabeth Christine" und Werken von C.P.E. Bach, J.J. Quantz, Fr. II. in den Schlössern Rheinsberg, Schönhausen sowie im Palmensaal im Neuen Garten Potsdam. 2016 folgte die erfolgreiche Reihe "Potsdamer Klassik" rund um die Verbindungen Fr. Wilhelms II. zu Mozart, Beethoven und Boccherini, aufgeführt in den Neuen Kammern am Schloß Sanssouci, auf Schloß Friedrichsfelde, sowie Schloß Schönhausen. 2017 wurde das Ensemble beauftragt, im wiedereröffneten Schloß Babelsberg zur Fürst-Pückler-Ausstellung ein Konzert für den Grünen Fürsten zu geben. Außerdem wurden erstmalig seit über 200 Jahren die Kompositionen des Konzertmeisters Karl Friedrich Haack aufgeführt. 2018 stand das „Konzert für Louis Ferdinand“ mit selten zu hörenden Werken des preußischen Prinzen, sowie Musik von L.v.Beethoven, sowie einige Open-Air-Galas auf dem Spielplan. 2019 folgte die „Fontanesche Landpartie“ mit ländlich-folkloristischen Stücken von R. Wagner, W.A. Mozart und F. Mendelssohn-Bartholdy. 2021 wurde das „Konzert für Peter Joseph Lenné“ im Schlossgarten zu Nennhausen und ein festliches Weihnachtskonzert auf Schloss Ribbeck gegeben.
2022 meldete sich das Ensemble mit dem Programm "Märchenhafte Klänge, Mythische Schriften" zu E.T.A. Hoffmann auf Schloss Reckahn zurück.
2023 erfolgte eine Einladung des Ensembles aus Anlass des 30jährigen Jubiläums des Landkreis Havellandes in der Kirche Ribbeck sowie mit dem "Konzert für Peter Joseph Lenné" ein erneutes Gastspiel auf Schloss Babelsberg.
Und hier noch einmal die Programminfos:
Am preußischen Musenhof
Viele Anekdoten ranken sich um den kunstsinnigen und musikliebenden König Friedrich II. Schon bei seiner Hochzeit als junger Kronprinz erklangen die Melodien von Carl Heinrich Graun und Georg Friedrich Händel. Früh und ganz entgegen den Vorstellungen seines auf Soldatentugenden schwörenden Vaters schuf sich der junge Friedrich seine eigene Hofkapelle. Friedrich pflegte selbst das Flötenspiel, übte mehrere Stunden täglich und betätigte sich wie seine Schwester Amalia in der Komposition. 1741, ein Jahr nach der Thronbesteigung, engagierte er den virtuosen Johann Joachim Quantz als Flötenlehrer. Quantz war zukünftig der einzige, der das Flötenspiel S.M. kritisieren oder loben durfte. Das königlich-preußische Ensemble wurde mit weiteren, ausgezeichneten und durchaus treuen Musikern besetzt. Der hervorragende Hofcembalist Carl Philipp Emanuel Bach blieb etwa fast 30 Jahre lang bei Hofe. In das siebte Regierungsjahr Friedrichs fällt die Begegnung mit Carl Phillips legendärem Vater, dem Meister der Fuge Johann Sebastian Bach, den Friedrich nach Potsdam einlud und ihn mit dem „Königlichen Thema“ zu einer sechsstimmigen Improvisation herausforderte. Trotz allem Feinsinn bleibt der große König jedoch eine widersprüchliche historische Gestalt, ist er doch bekanntermaßen nicht nur als Schöngeist, sondern auch als Hasardeur auf dem Schlachtfeld in die Geschichte eingegangen. In die Schlesischen Kriege, denen er seine Jugend und seine Gesundheit opfern muss, lässt er nichts desto trotz stets eine Traversflöte und ein Reiseklavier mitnehmen. Und als er als „Alter Fritz“ siegreich aber gezeichnet nach Potsdam zurückkehrt und in seinem selbstgeschaffenen Refugium Sanssouci Zuflucht sucht, so sind es die Meister der Hofkapelle, die - all die Jahre gut versorgt - mit ihm alt geworden sind und von denen ihn manche, wie etwa Johann Joachim Quantz, sogar bis zu ihrem Tode begleiten. Das Konzert wird durch historisch einführende Moderationen begleitet, die die Geschichte humorvoll vermitteln. Es erklingen Kompositionen von Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Joachim Quantz und natürlich von seiner Majestät Friedrich, dem Großen höchstpersönlich.