Abschlusscharette - Meine Stadt der Zukunft

Meldung aus Großräschen
Übergabe des Abschlussdokumentes durch die BBSM an Herrn Segebade, Bürgermeister Thomas Zenker , Amtsdirektor Frank Neubert und den Großräschener Stadtverordneten Christoph Schmidtchen (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Übergabe des Abschlussdokumentes durch die BBSM an Herrn Segebade, Bürgermeister Thomas Zenker , Amtsdirektor Frank Neubert und den Großräschener Stadtverordneten Christoph Schmidtchen

Visionen für Großräschen und Altdöbern

 

Die Großräschener Stadtverordneten und der Gemeinderat von Altdöbern haben Anfang des Jahres aus vielen interessierten Bewerberinnen und Bewerbern jeweils vier Damen und vier Herren für den BürgerInnenrat der Landesinitiative „Meine Stadt der Zukunft“ gewählt. In 6 Terminen und mit der Unterstützung von Experten haben diese 16 Freiwilligen für Großräschen und Altdöbern die Themen Wohnen, Mobilität, Zentren und Seeufer diskutiert.

 

Die Ergebnisse der 600 Arbeitsstunden wurden am 3. September im Kurmärker-Saal dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung, der Presse, den Verwaltungsmitarbeitern und den Abgeordneten der Kommunen vorgestellt. Bürgermeister Thomas Zenker: „Herzlichen Dank an die Ratsmitglieder für die engagierte Mitarbeit. Das Ziel, die Entwicklung Großräschens und Altdöberns gemeinsam zu denken, wurde auch dadurch erreicht, dass alle Beteiligten beide Kommunen im Blick hatten. Die Ergebnisse werden in das INSEK von Großräschen und Altdöbern einfließen. Großräschen übernimmt in seiner Funktion als kooperatives Mittelzentrum mit Senftenberg im Rahmen der eigenen INSEK-Fortschreibung auch die Erarbeitung des ersten INSEK für Altdöbern."

 

Beim Thema Wohnen standen für Großräschen das Malerviertel und die Nordstadt und für Altdöbern das neue Wohngebiet „Jauersche Straße“ am Altdöberner See im Mittelpunkt. Für den Norden Großräschens wünschen sich die BürgerInnen ein energetisches Quartierskonzept, neue Wohnformen auf Rückbauflächen (z.B. Reihenhäuser) und ein Entwicklungskonzept für das FEZ. Die Jauersche Straße konnte ganz neu gedacht werden. Hier wünscht man sich ein verkehrsberuhigtes, grünes und CO2-neutrales Wohngebiet für alle Generationen und Einkommensschichten. Seewasserthermie wurde als Wärmequelle vorgeschlagen. 

 

Nachhaltigkeit, Regionalität, Familienfreundlichkeit und Barrierefreiheit waren den ehrenamtlichen Planern bei allen Themen sehr wichtig. Für die Mobilität waren der ÖPNV und die Radwege, Beschilderungen und Wegebeziehungen besonders wichtig. Die Gestaltung und Weiterentwicklung beider Bahnhöfe als Ankunftsort wurden als Schwerpunkt gesetzt.

 

Zentren Für das Zentrum Altdöbern wird eine Aussichtsplattform mit temporärer Gastronomie und Toilette am Seecontainer der LMBV gewünscht. Die Wegeverbindung zum See soll aufgewertet werden und ein Spielplatz soll entstehen. Die Verschönerung des Parkeingangs und eine Flaniermeile an der Marktwestseite bis zum Schloss wurden vorgeschlagen. In beiden Kommunen wünscht man sich Verkehrsberuhigung, ein verbessertes Wochenmarktangebot und mehr regionale Produkte. Für Großräschen wurde ein Parkleitsystem im Zentrum diskutiert und bessere Verbindungen zum Bahnhof und See.

 

Für die Seen gibt es unterschiedliche Konzepte. Der Großräschener See soll durch Sportflächen am Strand und im östlichen Uferbereich attraktiver werden. Aufgrund des Klimawandels sind den Bürgern Schattenbereiche wichtig geworden. Am Stadthafen und am Strand sollen Bäume gepflanzt werden, damit sie zukünftig für Abkühlung sorgen können. Der Altdöberner See soll eher für ruhige und naturnahe Erholung stehen. Bademöglichkeiten, ein Spielplatz mit grünem Klassenzimmer, ein Naturcampingplatz, eine Fährverbindung nach Pritzen, ein schwimmendes Dorf und eine Marina mit Bootsverleih standen auf der Wunschliste. Für beide Seen wünscht man sich eine Busverbindung zwischen den Seeufern, mehr gastronomisches Angebot, öffentliche Toiletten und Mülleimer.

 

Frank Segebade vom Referat Stadtentwicklung des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg und vom Lenkungskreis Energie und Klima hat das Förderprogramm „Meine Stadt der Zukunft“ mit ins Leben gerufen. „Die kommunalen Handlungsfelder sind eng verzahnt und machen auch an den Grenzen nicht halt. Deshalb sind die Integrierten Stadtentwicklungskonzepte (INSEK) so wichtig. Die Landesinitiative „Meine Stadt der Zukunft“ soll nicht nur zeitgemäße Bürgerbeteiligung stärken, sondern auch konkrete Vorschläge bringen, z.B. wie Klimaschutz, vitale Innenstädte, Digitalisierung und der Umbau der Wohnqualität vor Ort umgesetzt werden können. Die Ergebnisse werden nicht nur den 8 Modellkommunen weiterhelfen. „Klassentreffen“ der Modellstädte zum Austausch und Fachkonferenzen für alle Brandenburger Kommunen tragen die Erkenntnisse weiter.“

 

Das Ministerium, die Verwaltungen und die Abgeordneten haben ein mit dem BürgerInnenrat abgestimmtes 60-seitiges Abschlussdokument überreicht bekommen. Es wurde von der begleitenden Agentur B.B.S.M. (Brandenburgische   Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbH) erstellt. Dort wird der BürgerInnenrat zitiert: „Mit dem vorliegenden Abschlussdokument unseres Charrette-Prozesses möchten wir einen Beitrag dazu leisten, dass noch mehr Menschen sagen: „Großräschen und Altdöbern sind meine Zukunft“. „

 

Die BürgerInnen möchten auch nach dem Modellprojekt an der Umsetzung ihrer Ideen teilhaben. Deshalb soll es Folgeveranstaltungen und Einladungen zu Gemeinderatssitzungen und Stadtverordnetenversammlungen geben.