Landschaftsaufnahme - Hintergrund Großräschener See mit ein paar Gebäuden, im Vordergrund eine Parkanlage mit großen Findlingen | zur StartseiteRapsfeld bei Barzig | zur StartseiteWettigs Hof mit Blick auf den Markt von der Rückseite gesehen | zur StartseiteSeespielplatz mit Spielgeräten, üppigem Grün und lila Blumen | zur StartseiteDrohnenaufnahme des Großräschener Sees mit Blick auf den Hafen und die IBA Terrassen | zur StartseiteBlick auf die Kirche von Dörrwalde mit gelbem Rapsfeld | zur StartseiteWeinscheune Foto C. Wobar | zur Startseiteautomatische Maschinen bei der Arbeit in einer Halle | zur Startseite
 

SeeStadt Großräschen – Haushalt beschlossen 

Meldung aus Großräschen
Touristinformation am Hafen (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Touristinformation am Hafen

Rekordinvestitionen warten auf Fördermittelzusagen 

 

In der Stadtverordnetenversammlung wurde einstimmig der Haushaltsplan 2022 der Stadt Großräschen beschlossen.
Bürgermeister Thomas Zenker „Unsere Stadtverordneten haben am 8.12.2021 nach intensiver Arbeit und Diskussion den von der Verwaltung vorbereiteten Haushalt 2022 einstimmig beschlossen. Dieser Haushalt ist trotz schwieriger Rahmenbedingungen solide und anspruchsvoll. Das bietet eine gute Grundlage für die anstehenden Aufgaben. Allen Beteiligten an dieser Stelle ein herzlicher Dank!“

 

Einnahmen und Kosten

Das Steueraufkommen der Corona-beeinflussten Haushaltsjahre war durch eine stabile Wirtschaft besser als erwartet. Die Differenz wurde vom Rettungsschirm des Landes aufgefangen, allerdings wird dieses Geld anteilig in den Folgejahren wieder verrechnet. Das Ergebnis für Großräschen bleibt negativ, kann aber durch Rücklagen aufgefangen werden. 
Die städtischen Aufwendungen steigen jährlich. Der größte Posten ist trotz 1%er Verringerung die Kreisumlage, gefolgt von den Personalkosten. Dann folgen schon die Unterhaltungskosten, z. B. 640.000 € für Schulen und Turnhallen, 320.000 € für Straßen, Beleuchtung und Entwässerung oder 25.000 € für die Spielplätze. 
Der Zuschussbedarf für Kitas hat sich in weniger als 10 Jahren verdoppelt, u.a.  durch mehr Kinder, subventioniertes Essen und die neue elternfreundliche Beitragssatzung.
Neben den Steuern, Rücklagen und Schlüsselzuweisungen helfen vor allem die Erlöse aus Grundstücksverkäufen dabei, den Kassenbestand zu stabilisieren sowie die notwendigen Eigenmittel für Investitionen aufzubringen. 1,2 Mio. € waren es in 2021. Diese komfortable Situation ist nur aufgrund kluger Bodenbevorratung in der Vergangenheit und der aktuell großen Nachfrage möglich, kann aber nicht auf Dauer funktionieren.

Der Vorsitzende des Finanzausschusses Axel Rudo bedankte sich für die gute Vorbereitung des 308seitigen Haushaltsplanes: „Durch intensive Diskussionen und unser schon eingeübtes Vorsichtsprinzip, können wir dem Haushaltsplan guten Gewissens zustimmen. Die Erhöhung der Grundsteuer auf den Landesdurchschnitt ist uns nicht leichtgefallen, aber die zusätzlichen 60.000 € Einnahmen werden dringend gebraucht.“

Bei der Ermittlung der Schlüsselzuweisungen sowie der Kreisumlage wird der Landesdurchschnitt der Steuerhebesätze angesetzt. Ein geringerer Hebesatz beeinflusst den Haushalt also doppelt. Im Rechenbeispiel bedeutet die Erhöhung für ein kleines Einfamilienhaus etwa 16 € mehr im Jahr, für eine Wohnung knapp 11 €. Im Januar erhalten die Großräschener ihren neuen Steuerbescheid.

 

Investitionen
Großräschen kann dank stabiler Rücklagen und vorbehaltlich der Fördermittelzusagen 8,4 Mio. € in 2022 investieren.
Kernprojekte für die kommenden Jahre sind u. a. der IBA-Terrassen-Campus, dessen erster Bauabschnitt, die Touristinformation am Hafen, mit knapp 3 Mio. € eingeplant ist. Der Fördermittelbescheid für die Strukturfördermittel liegt vor, der Bau beginnt noch 2021.


Für den Ersatzneubau der AWO-Kita Spatzennest in der Nordstadt sind bis 2024 insgesamt 5 Mio. € fest eingeplant. Der Siegerentwurf des Architekturwettbewerbes steht fest. Nach notwendigen Ausschreibungen, soll der Baustart 2023 erfolgen, die Fördermittel wurden bereits genehmigt.
Der Spielgarten von Kita und Hort „Haus Kunterbunt“ wird 2022 mit Fördermitteln der Sozialen Stadt modernisiert. Im letzten Jahr haben die Kinder mit dem Landschaftsbüro Subatzus ihren Spielplatz geplant. Für ca. 530.000 € entstehen ein Festplatz mit Feuerstelle, Sand- und Wasserspiele, Trampoline, Rollerbahnen, die Kletterkombi „Kleine Stadt“ sowie ein neuer Zaun. Es wird extra Bereiche für die verschiedenen Altersgruppen geben und beliebte Spielgeräte dürfen bleiben. Der schöne Baumbestand wird durch Neupflanzungen ergänzt.
Der weitere Ausbau der Mühlenstraße, die Nebenanlagen in der Alten Lindenstraße und der Ausbau der Oststraße sind die wichtigsten Tiefbaumaßnahmen. Machbarkeitsstudien und Fördermittelanträge werden für die Friedensstraße/Käthe-Kollwitz-Straße vorbereitet.
Für den Anbau einer Feuerwehrgarage an das Dorfgemeinschaftshaus in Großräschen-Ost und die Modernisierung der Infrastruktur des Industrie- und Gewerbegebietes Woschkower Weg sind Fördermittel beantragt. Ob und wann gebaut werden kann, entscheidet sich mit dem Fördermittelbescheid. 

Das Bauamt und der Bereich Liegenschaften arbeiten mit Hochdruck an der Weiterentwicklung und Erschließung der Baugebiete „Hugoschacht/Felix-Spiro-Straße“ und „Am Spring“. Auch in den Ortsteilen werden mögliche Baugrundstücke geprüft. Die nächsten Flächen mit Baupotenzial liegen im Bereich zwischen „Vogelsiedlung“ und altem Wasserwerk sowie in der Poststraße in Freienhufen. Diese Projekte brauchen aber noch einigen Vorlauf, da der Aufwand seitens der Stadt für solche Baureifmachung doch enorm ist.

 

Ortsteile
Seit Juli steht laut Kommunalverfassung den Ortsteilen ein Ortsteilbudget zu. In Großräschen ist diese Verfahrensweise schon seit Beginn der Eingliederungen üblich. Jedes Dorf erhält einen festen Sockelbetrag sowie einen einwohnerabhängigen Satz, über welche die Ortsvorsteher und Ortsvorsteherinnen oder Vereine bzw. der Dorfbeirat verfügen können. Das sind zwischen 1500 € und 600 €, je nach Ortsgröße. Zusätzlich gibt es noch Sonderzuschüsse für die Grünpflege. Die Stadt finanziert und erhält Bürgerhäuser, Sportplätze, Spielplätze, Friedhöfe und Ortswehren. Des Weiteren wird auch in den Ortsteilen wieder kräftig investiert: 2022 wird in Wormlage der Mehrgenerationenfitnesspfad mit Ritter-Wormlitz-Spielplatz gebaut und das Sportlerheim energieeffizient saniert (ca. 320.000 € mit ELER-Fördermitteln sowie kommunalen Eigenmitteln und Rücklagen).
Allmosen erhält 2022 neue Spielgeräte, Woschkow und Wormlage ein Feuerwehrfahrzeug und in Dörrwalde wird ein Entwässerungsbiotop mit Graben errichtet.

Arbeitszeit und Geld werden auch in Machbarkeitsstudien und Konzepte investiert: Entwässerungskonzepte, Bebauungspläne, Verkehrskonzepte, die Fortschreibung des INSEKs gemeinsam mit Altdöbern u. s. w. Diese Planungen in den Ortsteilen werden mit den Dorfbeiräten und in Bürgerversammlungen abgestimmt. Sie sind eine wichtige Grundlage für Investitionen und Fördermittelanträge.