Blick auf die Kirche von Dörrwalde mit gelbem Rapsfeld | zur StartseiteLandschaftsaufnahme - Hintergrund Großräschener See mit ein paar Gebäuden, im Vordergrund eine Parkanlage mit großen Findlingen | zur StartseiteWettigs Hof mit Blick auf den Markt von der Rückseite gesehen | zur StartseiteRapsfeld bei Barzig | zur StartseiteWeinscheune Foto C. Wobar | zur StartseiteDrohnenaufnahme des Großräschener Sees mit Blick auf den Hafen und die IBA Terrassen | zur StartseiteSeespielplatz mit Spielgeräten, üppigem Grün und lila Blumen | zur Startseiteautomatische Maschinen bei der Arbeit in einer Halle | zur Startseite
 

Großräschen trauert - Ein Nachruf für unseren Ehrenbürger Gerold Schellstede

Meldung aus Großräschen
Gerold Schellstede 24. August 1939 – 31. Dezember 2020 (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Gerold Schellstede 24. August 1939 – 31. Dezember 2020

Gerold Schellstede war Unternehmer aus Leidenschaft, norddeutscher Kaufmann, aber auch Kommunikationstalent und Netzwerker. Er ging gerne voran, wo andere noch zögerten.
1990 – mit Anfang 50 – hatte er in seiner Heimat Oldenburg bereits 30 erfolgreiche Jahre als Möbel-Unternehmer agiert und hätte „ruhiger treten“ können.


Die deutsche Einheit bescherte ihm aber seine zweite große Herausforderung als Unternehmer. Durch einen Zufall führte ihn der Weg nach Großräschen, weil die Treuhand hier ein neu gebautes DDR-Möbelhaus verkaufen wollte.
Er kam, er engagierte sich und er blieb, wo andere schon wieder den Rückmarsch antraten. Großräschen wurde seine neue, zweite Heimat.


Ich selbst lernte ihn Anfang der 1990er-Jahre als junger Stadtverordneter (bis Ende 1993) kennen. Er wollte etwas erreichen, erwartete aber auch Verlässlichkeit seitens der Stadt und der im Aufbau befindlichen Behörden auf Landes- und Landkreisebene.


Als junger Bürgermeister (seit Februar 1994) wollte und musste ich einen kompletten wirtschaftlichen Neuanfang in Großräschen organisieren - mittelständische Wirtschaft entwickeln, so hieß das Ziel. Dazu brauchte es aber vor allem Unternehmerpersönlichkeiten, die sich vor Ort engagieren. Hier entwickelte sich Gerold Schellstede zum Zugpferd und Vorbild auch für andere.


Er wollte Geld verdienen, investierte dies dann aber auch immer in neue Projekte und dies vor allem in Großräschen – in einer Zeit, als viele noch große Zweifel um die Zukunft unserer Stadt hatten.
So entstand sein zweites unternehmerisches Lebenswerk hier in der Lausitz, in Großräschen. Ein sichtbarer Höhepunkt war die Entwicklung des Seehotels – am Anfang noch ohne Wasser. Er ließ sich von Visionen inspirieren und wurde so selber zum Visionär.


Das Seehotel, das ihm bis zuletzt besonders am Herzen lag, hätte er gern weiterentwickelt. „Ich müsste 10 Jahre jünger sein, dann würde ich sofort weitermachen“, hörte ich ihn oft sagen.


Gerold Schellstede, vielfach für sein Lebenswerk geehrt, Ehrenbürger der Stadt, wird in Erinnerung bleiben als erfolgreicher Unternehmer, als Visionär, als Mäzen und als engagierter Wahl-Großräschener.

 

Thomas Zenker
Bürgermeister

Fotoserien

Erinnerungen an unseren Ehrenbürger Gerold Schellstede (MI, 06. Januar 2021)