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Elbekies und Stadtstrand - Thema beim Bauausschuss der Stadt Großräschen

Meldung aus Großräschen
Luftbild Kiesgrube Saalhausen BurkArt Fotografie & Motions (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Luftbild Kiesgrube Saalhausen BurkArt Fotografie & Motions

Die Firma Wolff & Müller Quarzsande erläutert Planungen für die Kiesgrube in Saalhausen

 

Der Bauausschuss der Stadt Großräschen tagte dieses Mal in Saalhausen. Der technische Leiter des Kieswerkes Saalhausen, Felix Geier, stellte den Abgeordneten und den Gästen aus Wormlage und Saalhausen die aktuellen Planungen für das 100 ha große Betriebsgelände mit Kiestagebau vor. Der Geschäftsführer Udo Flüchter und der Geologietechniker Frank Gallinski konnten alle Fragen der Zuhörer zum Lärm- und Emissionsschutz, zurGrundwasserbeeinflussung und zu Naturschutzthemen beantworten. Das Unternehmen wird streng überprüft. Udo Flüchter „Die abgeholzten Kiefernbestände werden auf dem Betriebsgelände durch Mischwälder ersetzt, Zauneidechsen und Waldameisen werden umgesiedelt, Nisthilfen für Fledermäuse und Vögel sind entstanden. Wir sind in engem Kontakt mit Naturschutzbehörden, dem Landesumweltamt, dem Bergamt, der Forstbehörde und dem Landesamt für Denkmalpflege und erstellen jährliche Berichte. Staub und Lärm sind aufgrund der Abstände zur Wohnbebauung kein Problem. “

 

Seit 60 Jahren wird in Saalhausen bereits Kies und Sand aus dem Boden gefördert. Er wird bei wichtigen regionalen Arbeitgebern wie z.B. Kann Beton, dem Klinkerwerk Buchwäldchen und der LMBV verarbeitet. Die Sande finden sich unter anderem in den Sandkästen der Großräschener Kitas, beim Stadtfest und auf dem Großräschener Stadtstrand. Nebenbei wurden wichtige archäologische Funde gemacht, die heute z.B. in der Slavenburg Raddusch ausgestellt sind. Die Rohstoffvorräte am Standort reichen bei einer jährlichen Absatzmenge von 275.000 t noch bis etwa zum Jahr 2050. Sechs Mitarbeiter fördern verschiedene Sandtypen in der Trockengewinnung mit Planierraupe und Radlader, sowie in der Nassgewinnung mittels elektrischem Schwimmgreifbagger und verkaufen sie vor Ort.

 

Etwa 63 LKWs und einige private Fahrzeuge mit Kies verlassen Wochentags die Kiesgrube über die asphaltierte Betriebszufahrt, die bereits zu DDR-Zeiten auf einem historischen Waldweg angelegt wurde und den Kiestagebau mit der B96 in Saalhausen verbindet. Bürgermeister Thomas Zenker nahm die Firmenbetreiber zum Abschluss beim Wort, die Sicherheit und die regelmäßige Reinigung der Betriebszufahrt zu gewährleisten, die auch von Radfahrern gern genutzt wird.

 

Darüber hinaus muss der am Südostrand des Abbaufeldes gelegene „Schweineweg“ beim Abbaufortschritt verschoben und durch den Betreiber neu angelegt werden, um die Zugänglichkeit der Feld- und Waldflächen zu gewährleisten – eine wichtige Forderung der anwesenden Saalhausener Bürgerinnen und Bürger.

 

Ein Abschlussbetriebsplan wird voraussichtlich erst nach 2040 erstellt werden und muss dann gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern und den Behörden intensiv diskutiert werden, um die Nachnutzung des Abbaugebietes und die Einbindung in die Landschaft sinnvoll und nachhaltig zu gestalten.

 

2050 soll aus der Kiesgrube ein etwa 50 ha großer naturnaher Baggersee entstehen. Er wird bis zu 20 m tief, je nachdem was die spannende Geologie in Saalhausen vorgibt. Der Wunsch der Gäste nach einer Badestelle wurde intensiv diskutiert. Bürgermeister Thomas Zenker: „Das auszuhandeln, ist eine Aufgabe für die nächste Generation, die anwesenden Wormlager und Saalhausener können dafür sorgen, dass das Thema in den betroffenen Dörfern in den Köpfen bleibt. Der Kiestagebau ist mit etwa 100 ha zwar wesentlich kleiner als der Tagebau Meuro, aber die Themen sind ähnlich gelagert und damit sehr kompliziert. Viele Baggerseen sind z.B. in Deutschland Privateigentum.“